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Mischkultur

Die Mischkultur ist mit Sicherheit eine der besten Methoden für einen ganzheitlichen Gemüseanbau. Auch in Permakulturen passt diese Methode sehr gut und ist deshalb beliebt. In diesem Beitrag möchte ich dir vermitteln, wie die Mischkultur in deine Permakultur passt und wie du sie anwendest. Außerdem gehe ich auf verschiedene Versionen von Mischkultur ein und setze sie in einen Zusammenhang. Am Ende findest du wie gewohnt Buchempfehlungen zum Thema. Viel Spaß beim Lesen!

Was ist Mischkultur?

Mischkultur ist der Anbau von Nutzpflanzen, die sich gegenseitig ergänzen. Durch Erfahrung und Forschung haben sich über die Jahrhunderte Mischkulturen herausgebildet, die gut funktionieren.

Das Ziel der Mischkultur ist es, auf Monokulturen zu verzichten und trotzdem hohe Erträge zu erzielen. Darüber hinaus versuchen Mischkulturgärtner*innen oft durch passende Schutzpflanzen Schädlinge zu vermeiden und den Boden über die Jahre zu verbessern. Die Mischkultur geht daher über Biogarten-Konzepte hinaus, denn sie denkt in natürlichen Kreisläufen.

Außerdem versteht die Mischkultur den eigenen Garten als ein Ökosystem, das gepflegt und erhalten werden muss. Deswegen verzichten Mischkulturgärtner auch auf Eingriffe, die das Ökosystem stören können. Dazu gehören natürlich künstliche Dünge- und Spritzmittel.

Mischkultur und Permakultur – wie hängt das zusammen?

Manchmal lese ich in Facebook-Gruppen Permakultur und Mischkultur seien das gleiche. Das stimmt so nicht, denn Permakultur ist ein ganzheitlicher Gestaltungsansatz der über Mischkultur hinausgeht. Permakultur kann auf weit mehr Bereiche als Selbstversorgung und Gemüsegärten angewandt werden und integriert die Mischkultur als eine mögliche Methode für die Zone 1.

Permakultur ist also nicht Mischkultur, Mischkultur kann aber ein Teil von einer Permakultur Gestaltung oder -Planung sein. Wenn du mehr über Permakultur Gestaltung lesen möchtest, findest du hier mehr im ausführlichen Blogbeitrag dazu.

So passt die Mischkultur in deinen Permakulturgarten

Mischkultur
Bild von Irina_kukuts auf Pixabay

Am besten passt der Mischkultur Garten in die Zone 1 deiner Permakultur. Du solltest den Mischkulturgarten also an einen Ort platzieren, der in direkter Umgebung deines Hauses liegt. Dieser Ort wird oft Hausgarten genannt. Der Grund dafür ist, dass die Mischkultur jeden Tag gepflegt werden muss. Damit meine ich Arbeiten wie Gießen, Beikräuter jäten, Ernten, Tomaten ausgeizen etc.

Mischkulturgärten sind am besten für die Selbstversorgung geeignet. Für einen gewerblichen Gemüseanbau eignet er sich aufgrund des Arbeitsaufwands eher nicht, dafür wäre ein Market Gardening Anbau eher angemessen. Andererseits hat Margarete Langerhorst es auf 3,5 ha auch geschafft ein finanzielles Auskommen durch ihre Mischkultur zu sichern. Es kommt eben immer auf den Kontext an.

Die Größe der Selbstversorgung jedenfalls kann je nach Anzahl der Personen variieren, die du versorgen möchtest. Die Größe variiert auch anhand der Gemüsesorten, die du anbauen möchtest. Kartoffeln benötigen zum Beispiel mehr Fläche als Tomaten und der Flächenbedarf muss deshalb daran angepasst werden.

Für den Hausgarten können grundsätzlich alle Gemüse darin angebaut werden, auch mehrjährige wie Spargel. Für Getreide, Ölsaaten und Hülsenfrüchte gibt es zwar auch passende Mischkulturen, werden aber eher in der Landwirtschaft angewandt. Deshalb werde ich diese Feldfrüchte in diesem Blogbeitrag nicht weiter betrachten.

Mischkulturen im Permakulturgarten können sehr unterschiedlich daherkommen. Manche wirken sehr wild und durcheinander. Andere sind geordnet und nach geraden Linien angeordnet. Im Schrebergartenverein wird Ordnung natürlich gern gesehen, aber letztlich kommt es darauf an was du für ein Gärtner bist. Du kannst die unten vorgestellten Mischkulturmethoden als Orientierungshilfe verstehen, mit denen du arbeiten und deine eigene Anbauform finden kannst.

Über passende Pflanzenpartner

An dieser Stelle noch ein Hinweis zu passenden Pflanzenpartnern. Ein großer Teil der Pflanzenpartner, die du so im Internet findest sind nicht wissenschaftlich belegt. Teilweise finden sich sogar widersprüchliche oder entgegengesetzte Pflanzennachbarn auf unterschiedlichen Seiten.

Deshalb möchte ich dir mit auf den Weg geben: beobachte selbst was gut funktioniert! Pflanzennachbarn können eine Orientierung sein, aber sind immer aus der Erfahrung der Gärtner entstanden, die sie erfolgreich in ihrem Garten angebaut haben. Jeder Garten ist aber ein bisschen anders, allein schon vom Boden und den Klimabedingungen her. Sieh diese Empfehlungen also wirklich nur als Empfehlungen und mache deine eigenen Erfahrungen. Ein kleines Tagebuch schadet als Gärtner nie.

Mischkultur nach Gertrud Franck

Gertrud Franck ist die Vorreiterin des Mischkulturanbaus. Sie hat es bereits ab dem Jahr 1935 angefangen zu entwickeln und ist damit eine echte Pionierin der Ökobewegung. Ihr erstes Buch „Gesundheit durch Mischkultur“ wurde stark nachgefragt und war lange Zeit vergriffen bis der Nachfolger erschien. Ihr Mischkultursystem fand viele Nachahmer und wurde unter anderem durch Margarete Langerhorst weiterentwickelt.

Das Reihensystem

Gertrud Franck hat ein Reihensystem entwickelt, das eine Ordnung im Mischkulturgarten schafft. Der Garten sieht aber keineswegs so perfekt aus wie in dem Bild oben, denn es kommen noch Blumen und Randpflanzen zum Schutz der Hauptkulturen hinzu. Stell dir einfach eine Mischung aus dem Bild oben und dem Bild unten unter Schutzpflanzen vor.

So funktioniert das Reihensystem: Es gibt drei Arten von Reihen.

  • A-Reihen: Hauptkulturen, immer 2m Abstand zueinander
  • B-Reihen: Mittelkulturen, immer 2m Abstand zueinander
  • C-Reihen: Kurzzeitreihen, immer 1m Abstand zueinander

Diese Reihen sind auch mit einem Farbsystem versehen, damit du sie im Garten besser unterscheiden kannst. Aus diesem Reihenmischkultursystem ergeben sich dann Bepflanzungsmuster, die du im Buch von Gertrud Franck nachlesen kannst. Den Link dazu findest du unten.

Gertrud Franck’s System ist sehr ausgereift und sorgt dafür, dass Pflanzen sich gegenseitig nicht gefährden können und die Ausbreitung von Schädlingen vermieden wird. Durch die geschickte Kombination der Reihen kannst du also dein gewünschtes Gemüse anbauen und gleichzeitig für eine perfekte Ergänzung der Pflanzen sorgen. Gleichzeitig schützt du sie durch die richtige Zwischenbepflanzung vor Schädlingen. Weitere Faktoren bei der Entwicklung des Reihensystems waren unter anderem die Kulturdauer bis zur Ernte und der Schattenwurf der Pflanzen auf die anderen Reihen.

Schutzpflanzen

Mischkultur
Ringelblumen sind Allgemein stärkend für die Hauptkulturen. Bild von congerdesign auf Pixabay

In Gertrud Franck’s Mischkultur kommt auch eine Reihe von stärkenden Begleitpflanzen und Schutzpflanzen zum Einsatz. Diese werden, je nach Pflanze, an die Ränder des Mischkulturgartens gepflanzt oder direkt zu gefährdeten Pflanzen gesetzt. Hier ein paar Beispiele:

  • Borretsch zu Kohl als Abwehr gegen Schnecken
  • Wermut zu Beerensträuchern, um daraus Jauchen herzustellen
  • Kerbel zu Salaten
  • Liebstöckel und Beifuß an die Ränder, da wachstumshemmend

Auch diese Schutz- und Stärkungspflanzen sind aus Gertrud Francks jahrzehntelanger Erfahrung entstanden. Beobachte also wie Eingangs gesagt selbst, welchen Effekt sie in deinem Garten haben. Es kann außerdem gut sein, dass sie nicht die ganze Schutzwirkung entfalten, wenn du nur einen Teil davon pflanzt. Vorteil aus Sicht der Permakultur ist, dass alle Pflanzen die hier genannt wurden essbar sind oder anderweitig im Garten verwendet werden können. Zum Beispiel als Mulchpflanze oder für die Herstellung von Pflanzenjauchen.

Ständige Bodenbedeckung und Mulchpflanzen

Mischkultur
Sellerie unter Mulch. Bild von Andreas Göllner auf Pixabay

In der Mischkultur wie in der Permakultur gilt: Der Boden ist immer bedeckt! Deshalb werden in der Mischkultur nach Gertrud Franck gezielt Mulchpflanzen angebaut, die den Boden feucht halten und dem Bodenleben Nährstoffe bieten. Dazu gehören Gelber Senf, Spinat und Beinwell. Der Gelbe Senf wird noch vor der Blüte abgeschnitten und direkt auf das Beet gelegt. Das gleiche gilt für den Spinat, der nur im Frühjahr großflächig zum Einsatz kommt und dann natürlich auch als erster Salat gegessen werden kann. Der Beinwell wird weniger großzügig eingesetzt, weil er die Tendenz hat sich stark auszubreiten und ausdauernder ist als Senf und Spinat. Trotzdem hat er als Bienenweide und Mulchpflanze an den Rändern des Gartens seinen Platz.

Der Boden ist übrigens auch im Winter bedeckt. Nach dem Ende des Gartenjahres wird der Boden also ein letztes Mal mit Senfmulch oder Beinwellmulch abgedeckt und dann liegen gelassen.

Pflanzenjauchen und Schädlingsmanagement

Für den Fall, dass es doch einmal zur Schädlingsplage kommt, zum Beispiel durch Kohlweißling oder Kartoffelkäffer kommen Pflanzenjauchen zum Einsatz. Davor solltest du dir aber überlegen, welches Ungleichgewicht im Ökosystem Garten die Plage hervorgerufen hat. Denn wenn du nicht an die Ursachen rangehst, wirst du es im nächsten Jahr wieder haben. Gertrud Franck weist darauf hin, dass in den ersten Jahren durchaus noch ein einpendeln stattfindet. Dein Garten braucht also ein bisschen Zeit, bis sich das Gleichgewicht eingestellt hat und er sich natürlich selbst reguliert. Sehr wichtig für deinen Garten ist laut Gertrud Franck dabei die Bodengesundheit und die kann je nach Garten zu Beginn ausbaufähig sein.

Sollten aber doch alle Stricke reißen, kannst du Pflanzenjauchen nicht zur zur Pflanzenstärkung sondern auch zur Akutbekämpfung von Schädlingen einsetzen. Hier ein Allgemeines Rezept für die Herstellung einer Pflanzenjauche:

  • Nutze ein großes Gefäß, zum Beispiel ein Regenfass oder Steinguttopf
  • Befülle das Gefäß zur Hälfte mit dem gewünschten Kraut
  • Mit Regenwasser aufgießen und abgedeckt stehen lassen
  • Auf 1kg frische Pflanzenteile kommen 10 Liter Wasser

Rezepte für Jauchen findest zu Hauf im Internet. Die stärksten Jauchen gegen Schädlinge und Krankheiten sind jedoch Jauchen Aus Wermut, Petersilie, Liebstöckel oder Beifuß. Du solltest sie nur bei Schäden an den Pflanzen anwenden.

Frostsaat

Ein weiteres Thema auf das ich hier eingehen möchte ist die Frostsaat. Ein sehr spannendes Thema wie ich finde, ermöglicht es dir doch schon in den letzten Zügen des Winters mit der Aussaat zu beginnen. Dadurch hast du einen sehr schnellen Start ins Gartenjahr und erntest sehr früh deinen ersten Spinat, hast sogar schon Mulchmaterial.

Eine Einschränkung hat das Ganze: Der Boden muss bereits einmal gefroren haben. Das ist heutzutage leider durch den Klimawandel nicht mehr überall der Fall. Wenn du doch einen Bodenfrost bekommen solltest, kannst du folgendermaßen vorgehen:

  • Säe frühe Gemüsearten passend zum Reihensystem in den Boden ein: Salate, Karotten, Kohlrabi, Erbsen, Spinat, Lauch, Schwarzwurzeln. Allerfrüheste Sorten nehmen, die bei Kälte nicht Schießen.
  • Die Samen sollen noch nicht keimen, sondern höchstens Quellen und dann im Frühjahr austreiben.
  • Bedecke die Samen leicht mit Erde direkt vom Beet, keinen Kompost.

Der Vorteil davon: Die Pflanzen haben drei Wochen Vorsprung gegenüber den anderen Gemüsen und können dir bereits eine erste Freilandernte bescheren, während deine Fruchtgemüse noch auf der Fensterbank wachsen.

Der Garten im Gleichgewicht

Wenn du die Mischkultur nach Gertrud Franck einige Jahre durchziehst und mit allen Stärkungs- und Schutzpflanzen anwendest kommt dein Garten irgendwann in ein natürliches Gleichgewicht. Deine Pflanzen werden seltener krank, denn die Bodengesundheit ist so gut, dass sie natürliche Abwehrkräfte besitzen. Das macht sie natürlich auch widerstandsfähiger gegen Schädlinge, wenn sie überhaupt noch auftreten.

Das Ökosystem Garten ist nämlich irgendwann selbst in der Lage, Schädlinge zu regulieren, denn Vögel und Zauneidechsen werden deinen Garten regelmäßig besuchen, wenn du ihnen einen Lebensraum bietest. Zusätzlich zum Mischkulturgarten solltest du also noch auf Vogelniststätten, Totholzhaufen für Igel und Steinhaufen für Eidechsen setzen. Das ergänzt die Widerständsfähigkeit deines Gartens nochmal und reguliert das Auftreten von Schädlingen. Ein Teich wäre natürlich auch toll, wenn der Platz dafür vorhanden ist.

Es kann allerdings einige Zeit dauern, bis dieses Gleichgewicht hergestellt ist. Meine Empfehlung an dich: Gartentagebuch anlegen, Saatgut besorgen und ausprobieren. Außerdem natürlich Pflanzenjauchen herstellen und den Boden bedeckt halten, damit die Bodengesundheit irgendwann ausgezeichnet ist.

Mischkultur nach Margarete Langerhorst

Margarete Langerhorst ist nach eigenen Angaben bei einer Exkursion in Gertrud Francks Garten auf die Mischkultur gestoßen und hat das Konzept mit den Jahren auf ihrem 3,5 ha großen Hof umgesetzt. Von daher ist Margarete Langerhorsts Ansatz nicht komplett neu. Margarete Langerhorst hat die Mischkultur aber weiterentwickelt. Frau Langerhorst ist bekennende Veganerin und hat deshalb ebenso wie Gertrud Franck das Thema Tierhaltung ausgeklammert. Meines Wissens nach hat auch Schwester Christa Weinrich das Thema Tierhaltung nicht weiter beachtet. Mischkultur bleibt also ein Ansatz für den Gemüseanbau.

Vortrag von Margarete Langerhorst über ihre 40 Jahre Erfahrung mit Mischkulturanbau

Hinweise zum Neubeginn einer Mischkultur

Dieses Thema ist bestimmt interessant für Neulinge der Mischkultur. Frau Langerhorst empfiehlt, die Zeigerpflanzen des Bodens zu bestimmen und Bodentests zu machen, um einen Einblick in den Zustand des Bodens zu bekommen. Das würden wir auch bei einem guten Permakultur Design so machen. Eine Spaten- oder Schüttelprobe kann einem auch einen Aufschluss geben, wie hoch der Humusanteil des Bodens ist. Weiters empfiehlt sie, bei ausgemergelten Böden den Humusaufbau an erste Stelle zu setzen.

Hierfür besorgst du dir am besten Kompost vom Kompostwerk und vermischst ihn mit Urgesteinsmehl. Dabei solltest du auf den pH-Wert deines Bodens achten, da das Gesteinsmehl sauer oder basisch sein kann, je nach Ausgangsmaterial. Basalt ist sauer, Diabas alkalisch. Hast du einen sehr sauren Boden solltest du also ein Gesteinsmehl auf Basis von Diabasgestein besorgen. Zusätzlich soll Holzasche und Algenkalk mit eingemischt und großflächig ausgebracht werden. Das ganze kannst du oberflächlich einarbeiten oder vom nächsten Regen einsickern lassen. Sehr wichtig ist auch eine Gründüngung, zum Beispiel Steinklee oder Phacelia, die du im Idealfall ein ganzes Jahr stehen lässt und gelegentlich abmähst. Der Mulch bleibt auf der Fläche liegen. Auf diese Weise kommt Stickstoff in den Boden und Bodenverdichtungen werden aufgelöst. Zusätzlich kann auch die Gabe von selbstgemachtem Komposttee erfolgen, um den Boden wieder zu beleben.

Hinweise für die Jungpflanzenanzucht

Für die Jungpflanzenanzucht empfiehlt Frau Langerhorst den eigenen, zwei- bis dreijährig gelagerten Kompost. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass keine pathogenen Keime mehr im Substrat sind und der Kompost nicht mehr allzu Nährstoffreich ist. Das Ganze spart dir die aufwendige Vermischung von frischem Kompost mit nährstoffarmer Erde. Beigemischt sind diesem Kompost Steinmehl und Erde, allerdings keine tierischen Stoffe wie Blutmehl oder Hornspäne. Diese Mischung kannst du dann so wie sie ist verwenden und deine Jungpflanzen darin anziehen.

Die Ernte im Winter lagern

An dieser Stelle noch ein paar Worte zum Lagern der Gemüseernte im Winter. Dazu wird es sicher noch einen eigenen Blogbeitrag von mir geben, aber Margarete Langerhorsts Hinweise dazu sollen dir nicht verborgen bleiben.

Ein wichtiger Hinweis betrifft das Trennen von Obst und Gemüse bei der Lagerung. Es scheint nämlich so zu sein, dass gelagertes Obst zusammen mit gelagertem Gemüse gegenseitig Fäulnis und Schimmel begünstigen. Frau Langerhorst empfiehlt deshalb, Lagergemüse im Erdkeller zu lagern und Obst zu trocknen oder an einem Ort mit frischer Luft zu lagern, wo austretende Feuchtigkeit und Fäulnisgase immer abziehen können.

Ein Teil kann natürlich auch milchsauer eingelegt und fermentiert werden, andere Sorten können noch länger auf dem Feld verbleiben. Dazu gehören die meisten Blattgemüse wie Chinakohl, Porree und andere Kohlarten bis -4°C und natürlich die frostharten Wintersorten wie Winterkohl, Rosenkohl, Grünkohl und Winterporree.

Fazit

Die Mischkultur ist ein ganzheitlicher Ansatz der den Gemüsegarten als Ökosystem betrachtet. Damit ist er der Permakultur sehr nahe, jedoch zeitlich viel früher entwickelt worden als die Permakultur. Trotzdem ist die Permakultur umfassender als die Mischkultur, lässt sich mit der Permakultur doch noch viel mehr als nur der Gemüsegarten gestalten. Die Mischkultur passt als Gestaltungsansatz aber gut in die Permakultur, die verschiedene Ansätze mit aufnimmt und die Mischkultur für die Selbstversorgung mit Gemüse in Zone 1 platziert. Die Mischkultur klammert andere Themen der Selbstversorgung wie die Tierhaltung aus und bleibt was so manch mögliche Kreisläufe angeht unter ihrem Potential zurück. In Kombination mit einem klugen Permakultur Design kann die Mischkultur aber erweitert und an den jeweiligen Kontext angepasst werden.

In diesem Beitrag habe ich die Tipps und Empfehlungen von Schwester Christa Weinrich noch nicht beachten können, werde das aber mit Sicherheit noch nachholen. Denn die Mischkultur ist sehr inspirierend und jede*r Mischkultur Praktiker*in hat eigene Erfahrungen und Tipps auf Lager. Ich kann an diesem Punkt jedem nur empfehlen, sich die Bücher von Gertrud Franck und Margarete Langerhorst zu bestellen, denn sie sind wesentlich umfangreicher als alles was ich hier beschreiben kann. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen der Lektüre!

Buchempfehlungen

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Titelbild: PierreGilbert auf Pixabay

Rene Franz

Seit 2016 beschäftige ich mich fast täglich mit der Permakultur. Für mich ist sie einer der ganzheitlichsten Gestaltungsansätze unserer Zeit. Deshalb schreibe ich hier über viele Lösungen mit denen uns die Permakultur dabei helfen kann, den Wandel zu gestalten. Derzeit befinde ich mich in der Weiterbildung zum Dipl. Permakultur-Gestalter an der Permakultur Akademie und zum zertifizierten Holzer Praktiker auf dem Krameterhof.

4 Kommentare zu “Mischkultur – ganzheitlicher Gemüseanbau in der Permakultur

  1. ein nützlicher artikel. ich komme von der mischkultur her mit meinem bescheidenen gemüsegarten (37m2) im grösseren ökologischen garten. die letzten jahre arbeite ich nach den permakultur prinzipien. die mischkultur behalte ich aber bei, weil das passt sehr gut zusammen und macht sinn. ich bedaure es ein wenig, von bedeutender perakultureller seite her (z.b. legendäre ferme du bec hèlouin) lange beete zu sehen die auf ihren 80cm breite 12 reihen karotten haben mit in der mitte rosenkohl. oder unmengen von kohl, diverse kohle auf einem beet. das geht für mich schon fast in richtung mini monokultur und bodenüberlastung. ich finde da wird manchmal übertrieben. so bin ich froh, die verbindung permakultur und mischkultur hier entdeckt zu haben bzw. bestätigt zu bekommen. danke! eric

    • Rene Franz

      Hallo Eric,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass dir der Artikel gefällt und du schon Erfahrungen mit den Permakulturprinzipien im Garten sammeln konntest.

      Ja, man sieht immer wieder Permakulturen, die aufgrund von ökonomischen Zwängen etwas von der naturnahen Bewirtschaftungsweise weggehen. Das macht auch von der Ferme „Le Beq Hellouin“ nicht halt. Auch Market-Gardening-Konzepte, die von manchen als permakulturell bezeichnet werden, finde ich aufgrund des hohen Einsatzes von Plastik selbst überhaupt nicht permakulturell.

      Aus meiner Sicht gibt es ein Spektrum. Auf der einen Seite steht das was wirtschaftlich ist und auf der einen Seite steht das, was am nächsten an der Natur dran ist. Weil es dieses Spektrum gibt, befinden sich unterschiedliche Permakulturen auch auf unterschiedlichen Punkten dieses Spektrums; manche sind wirtschaftlicher, manche sind naturnäher orientiert. Nach meiner Erfahrung sind vor allem Permakulturen im Hobbybereich naturnäher angelegt. Gewerbliche Projekte gehen eher in die wirtschaftliche Richtung.

      Das ist auch aus einer bestimmten Perspektive verständlich. Wenn ich mit einer Permakultur zwingend mein Geld verdienen muss, macht es Sinn zunächst etwas mehr in Richtung des wirtschaftlichen Aspekts zu arbeiten und mich damit ernähren und meine Krankenkasse zahlen zu können. Je mehr Erfahrung ich sammle, desto mehr Experimente kann ich mit naturnahen Konzepten sammeln und mich Stück für Stück vom rein wirtschaftlichen Kalkül entfernen.

      Im Permaculturepodcast „Permaculture, Land, and Land Access. Episode 2“ spricht Jesse Frost über sein Market Gardening -System und wie er erst über die Jahre hinweg den Einsatz von Folie und Traktoren reduzieren und schließlich vollständig einstellen konnte. Es ist also auch eine Frage der Erfahrung und des Ausprobierens, wenn es darum geht, wie naturnah eine Permakultur sein kann. Du findest die Folge unter folgendem Link: https://www.thepermaculturepodcast.com/2021/jesse-frost-permaculture-land-and-land-access-episode-2/

      Vielen Dank nochmal für deinen Kommentar und viel Erfolg weiterhin mit deiner Fläche!

      René

  2. Ein sehr schöner Artikel zur Mischkultur. Hat mich daran erinnert mal wieder bei Langerhorst nachzulesen.
    Humusaufbau, Bodenverbesserung und den Garten ins „Gleichgewicht“ bringen ist so aktuell noch das Hauptthema bei unserem.

    • Rene Franz

      Hallo Arvid,

      freut mich, dass dir mein Beitrag gefallen hat! Würde mich freuen, auch was von deinem Garten zu lesen oder zu hören.

      Viele Grüße
      René

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